Strickmarathon: Gedanken zu meinem Schal, Teil 1: Die Nadelstärke

Foto 1Nun wirds langsam konkret. Wie könnte denn der Schal, den du in 12 Tagen zu stricken beginnst, aussehen?

Ein paar erste Inputs zum Überlegen:

Du musst dich für eine Nadelstärke (damit meine ich auch Häkchenstärke) entscheiden. Das solltest du im Voraus tun, damit deine Sponsoren auch wissen, worauf sie sich einlassen. (Vermutlich musst du ihnen erklären, was das bedeutet, dass du z.B. mit einer Nummer 7 oder eine Nummer 4,5 oder einer 12 strickst…) Falls du nicht so oft strickst, hier ein paar Tipps: Je höher die Nummer, desto weniger Maschen brauchst du, um die 15cm Breite zu erreichen. Du erreichst automatisch auch mehr Höhe mit jeder Reihe, die du strickst. Aber, und das ist in der Tat ein grosses ABER: Je dicker die Nadeln, desto anstrengender wird es ab irgendeinem Punkt auch. Nicht jede Hand ist gleich, und vielleicht können die einen noch locker mit einer 9 hantieren, wo andere längst das Handtuch bei einer 7,5 geworfen haben. Es ist aber eine Tatsache, dass niemand mit einer 20 strickt, und nicht irgendwann über einen Krampf in der Hand jammert. Dem gegenüber steht der Umstand, dass du mit, sagen wir, einer 4 sehr viel schnellere Bewegungen ausführen kannst. Du strickst schneller. Aber du musst mehr Maschen für die Breite und mehr Reihen für die Höhe bewältigen. Meine Empfehlung wäre für den Strickmarathon so etwas zwischen 4,5 und 7,5. Aber du tust, was sich für dich richtig anfühlt!

So oder so wirst du eine Maschenprobe anfertigen müssen. Dazu schlägst du mit dem Material, das du verwenden willst (dazu in einem späteren Post mehr) ein paar Maschen an (sagen wir 10 oder 20), strickst ein paar Reihen und dann misst du, wie viele Zentimeter du damit in Breite und Höhe abdeckst. Dann kannst du mit einem einfachen Dreisatz ausrechnen, wie viele Maschen du für 15cm Breite brauchst, und auch in etwa abschätzen, wie viele Reihen pro cm oder pro 10cm du vermutlich erledigst. Die Höhe ist für uns ja im Moment noch nicht so entscheidend. Aber die Breite ist sicher wichtig, damit die Schals nachher zusammenpassen. (Für unsere Zwecke wird natürlich niemand geköpft, wenn du ein paar Millimeter danebenliegst. Nur keine Bange.)

Foto 2Noch ein Hinweis zu Nadellänge und -art: Was immer dir am bequemsten ist, ist richtig. Alle Nadeln haben ihre Vor- und Nachteile. Am schnellsten strickt es sich vermutlich mit Metallnadeln, aber Bambus oder anderes Holz empfinden viele als angenehmer, weil das Material warm und elastisch ist. Lange Nadeln erhält man fast überall für wenig Geld. Kürzere sind dafür beweglicher. Möchte man aber kürzere mit nur einem Spitz (damit einem die Maschen hinten nicht verloren gehen), muss man eher ein Spezialgeschäft aufsuchen. Zurzeit entdecke ich die Karbonnadeln von Strickpro mit der Metallspitze. Ich finde die sehr angenehm. Sie sind aber auf der teureren Seite. Je nach Wolle und Muster (auch dazu in einem späteren Post mehr), sind rundere oder spitzere Nadeln praktischer, länger oder kürzer zugespitzte, ein Häkchen mit mehr oder weniger Krümmung vorne… Ich mag Rundstricknadeln besonders gerne. Sie haben einen kurzen Bewegungsradius, was einen schneller stricken lässt, weil keine langen Stäbe mitgeschwungen werden müssen (ein Problem, das sich beim Häkeln ohnehin erübrigt) Das macht es auch einfacher, in engeren Räumen (Zug, Flugzeug, Kino) zu stricken. Man kann damit prima hin- und herstricken – einfach nach einer Reihe wie gewohnt wenden.